Elisabeth (2001/2002)

Das wahre Leben Elisabeths sah anders aus als im bekannten Film "Sisi, die junge Kaiserin" dargestellt. Eingesperrt vom Hofzeremoniell, müde von staatlichen Intrigen und politischem Ränkespiel, ihrem Schönheitswahn verfallen und letztlich unglücklich in ihrer Ehe, ist sie eine der tragischen Gestalten der Geschichte. Eine näher an das historische Original angelehnte Darstellung der Geschichte der Kaiserin von Österreich versucht das Musical "Elisabeth". Eingezwängt in einem starren Korsett des ausweglos strengen Hofprotokolls ist Elisabeth enttäuscht vom Leben und verfolgt vor allem ihre eigenen Pläne, ohne Rücksicht auf ihren Mann, ihren Sohn Rudolf oder das österreichische Volk. Ihr Mann, gefordert von der Politik, steht unter dem Regime seiner Mutter. Elisabeth ist depressiv. Die wachsende Todessehnsucht Elisabeths ruft den Tod in persona auf den Plan. Als sie dem Attentat des Luigi Lucheni zum Opfer fällt, ist das für sie kein tragisches Ende, sondern die wahre Erfüllung eines Traums. Diese sehr düstere Sichtweise ist ein extremer Kontrast zu den allbekannten Sisi-Filmen. Dennoch wurde das Musical "Elisabeth" zum erfolgreichsten deutschsprachigen Musical überhaupt. Das Buch Kunzes, der immer bemüht ist, seinen Werken [Zitat] "eine zweite und dritte Ebene" zu verleihen, geizt folgerichtig nicht mit geschichtlichen Lehrstunden und schreckt dabei auch vor gewaltigen Zeitsprüngen nicht zurück. Die Geschichte ist von Sylvester Levay geschickt in Musik umgesetzt worden.